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Die 5 häufigsten Amazon-PPC-Fehler (plus Bonus) — und wie du sie behebst

Geschrieben von
David
15.9.2025
Amazon PPC Optimierung

Viele Marken sind überzeugt, „alles“ zu machen – Gebote anpassen, negative Suchbegriffe pflegen, neue Keywords testen. Und doch bleibt das Wachstum stehen oder die Werbekosten steigen. In Audits sieht man immer wieder die gleichen Muster. Dieser Beitrag fasst die fünf häufigsten Fehler zusammen, zeigt dir alltagstaugliche Routinen und erklärt die wichtigsten Abkürzungen beim ersten Auftreten. Ziel ist ein System, das Umsatz steigert und Kosten kontrolliert – ohne Mikromanagement.

1) Budgets nicht aktiv steuern

Das häufigste Bremsklotz-Problem sind Budgets, die im Tagesverlauf auslaufen, oder starke Kampagnen, die dauerhaft zu klein budgetiert sind. Beides kostet Umsatz. Die gute Nachricht: Budgetsteuerung ist kein Hexenwerk, sondern eine kurze Wochenroutine. Öffne den Reiter „Budgets“ und prüfe, welche Kampagnen keine 100 % Tagesabdeckung haben und gleichzeitig deine Ziele treffen – zum Beispiel beim Advertising Cost of Sales (ACOS), also dem Verhältnis von Werbeausgaben zum durch Werbung erzielten Umsatz. Genau diese „Gewinner“ solltest du zuerst skalieren.

Kurz-SOP für die Budgetsteuerung

1) Gewinner markieren: Kampagnen mit gutem ACOS und regelmäßigen Aussetzern.
2) Budget +20–50 % testen. Auch wenn heute „nur 50 € von 200 €“ ausgegeben werden, kann eine Erhöhung auf 500 € die Auslieferung sichtbar anheben.
3) Optionales Sicherheitsnetz: Konto-Tageslimit knapp über dem Durchschnitt setzen (z. B. 1.700 € bei Ø 1.500 €). Das schützt vor Ausreißern – ersetzt aber nicht die aktive Budgetsteuerung.

Tipp: Beobachte nach einer Erhöhung drei bis sieben Tage lang die Entwicklung. Bleiben Klickpreis, Bestellungen und Kosten stabil oder besser, ist mehr Budget gerechtfertigt.

2) Ein einziger ACOS für alleKampagnen

Ein fixes ACOS-Zielfür das gesamte Konto klingt ordentlich, verhindert aber oft Wachstum.Kampagnen erfüllen unterschiedliche Aufgaben – und brauchen unterschiedliche Zielkorridore. Die Marke zu verteidigen („Brand-Defense“) darf sehr effizient laufen, während Ranking-Kampagnen zeitweise höhere Kosten akzeptieren müssen, um Reichweite und Marktanteile aufzubauen.

So legst du sinnvolle Ziele fest (H3)

Für das Gesamtbild nutzt du am besten den Total Advertising Cost of Sales (TACOS): Werbeausgaben im Verhältnis zum Gesamtumsatz aus bezahlten und organischen Verkäufen. Er zeigt, ob Werbung dein Geschäft insgesamt voranbringt. Operativ kannst du mit ACOS steuern – aber je nach Zweck: Brand-Defense sehr niedrig, Ranking-Aufbau temporär höher. Ein kleines Regelwerk hilft, Entscheidungen konsistent zu treffen und Überraschungen zu vermeiden.

Beispiel: Eine Ranking-Kampagne auf drei Suchbegriffe darf im Launch 100% ACOS laufen, wenn dadurch das organische Ranking steigt und sich der TACOS mittelfristig verbessert. Gleichzeitig bleibt Brand-Defense im einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich.

3) Keyword-Isolation mit pauschalen Negatives

„Isolation“ bedeutet, gut laufende Suchbegriffe aus einer bestehenden Kampagne herauszunehmen und nur noch als Exact Match zuzulassen. Das wirkt sauber, zerstört aber häufig die günstige Ausspielung: Impressionen fallen weg, Klickpreise steigen, Umsatz reißt ab. Wenn ein Suchbegriff in seiner aktuellen Umgebung zuverlässig verkauft, gilt: nicht kaputt optimieren.

Best Practice statt Pauschal-Negatives

Lass Gewinner in ihrer ursprünglichen Kampagne weiterlaufen und teste zusätzlich eine exakte Variante– ohne den ursprünglichen Trigger sofort zu blockieren. Setze Negative gezielt nur bei klarer Verschwendung oder wenn sich Kampagnen gegenseitig kannibalisieren.

Achte bei derBewertung auf die Click-Through-Rate (CTR), also die Klickrate, die Conversion Rate (CVR), also den Anteil der Käuferinnen und Käufer, und die Product DetailPage Views (DPV), also die Aufrufe der Produktdetailseite. Bleiben CTR, CVR undKosten pro Bestellung in Ordnung, spricht vieles für „laufen lassen“.

4) Alle Produkte gleich behandeln

Gleiches Budget für alle klingt fair, ist aber teuer. Meist tragen ein bis drei Hero-Produkte denLöwenanteil des Umsatzes. Wenn sie nicht bevorzugt werden, entgeht dir sichtbarer Zuwachs. Umgekehrt verschlingen schwache Produkte überproportional viel Geld, bringen aber kaum Ergebnis.

80/20-Fokus & einfacher Test für Langsamdreher

Konzentriere Budget und Aufmerksamkeit auf deine Top-SKUs. Für das breite Mittelfeld genügt ein„Catch-all Auto“-Test: Eine automatische Kampagne nur für langsame Produkte, mit niedrigem Gebot (z. B. 0,15–0,20 €) und kleinem Tagesbudget (15–20 €). Nach ein bis zwei Wochen siehst du, welche Artikel Resonanz finden. Nur diese entwickelst du weiter. Prüfe zusätzlich den Bestand: Solange er sich bei normalem Absatz in etwa 180 Tagen verkauft, brauchst du keinen teuren Push.

5) Suchbegriff-Berichte nicht nutzen

Viele Teams suchen neue Keywords in externen Tools – übersehen aber die besten Ideen in den eigenen Suchbegriff-Berichten. Das sind Erst­daten direkt von Amazon: echte Suchanfragen mit deinen Klickpreisen, Bestellungen und Kosten. Wer hier jedeWoche 15–30 Minuten investiert, senkt Streuverluste und findet schnell neueUmsatztreiber.

Mini-Workflow für 15–30 Minuten pro Woche

1) Zeitraum wählen(z. B. letzte 14 oder 30 Tage) und auf Kampagnen-/Produkt-Ebene filtern.
2) Verlust bremsen: Suchbegriffe mit vielen Klicks, aber ohne oder mit zu wenigen Bestellungen als „negativ“ setzen.
3) Gewinner fördern: Suchbegriffe mit Bestellungen in eigene Anzeigengruppen/Kampagnen übernehmen und ruhigere Tests fahren.
4) Muster notieren: Welche Begriffe, Wortlängen, Marken-/Generic-Anteile funktionieren gut? Daraus entstehen nächste Hypothesen.

Bonus (kontrovers): „KI regelt meineGebote ständig nach“

PPC Tools, die stündlich Dutzende Einstellungen ändern, klingen modern, erschweren aber dasLernen: Es ist anschließend kaum noch nachvollziehbar, warum Leistung kippte und wie man sie zurückdreht. Besser sind klare, überschaubare Schritte – mit genug Zeit, um Effekte zu beobachten.

Sauber testen statt Dauer-Schrauben

• Änderungen bündeln: ein- bis zweimal pro Woche.
• Pro Änderung notieren: Datum, Kampagne, Aktion, Erwartung.
• Drei bis sieben Tage beobachten, dann entscheiden: übernehmen, zurückdrehen, weiter testen.
• Vor großen Tests einen Sammel-Export (Bulk-Export) des Kontos sichern, um notfalls rasch zurückzukehren.
• Wenn Tool, dann mit transparenten, nachvollziehbaren Regeln – keine Black-Box.

Fazit & nächster Schritt

Du brauchst kein komplexes Regelwerk, sondern drei Routinen: Budget-Gewinner aktiv skalieren,Ziele je Kampagnenzweck statt Einheits‑ACOS und wöchentliche Arbeit amSuchbegriff‑Bericht. Ergänze das um Fokus auf deine Hero‑Produkte und umsaubere, dokumentierte Tests. So steigt der Umsatz, während ACOS und TACOS imRahmen bleiben.

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